Im Jahr 1803 bestand eine örtliche Keimzelle  aus nur 4 Häusern und war kaum von Bedeutung.

Hingegen wurde das Dorf Kematen im Jahr 1838 bereits mit einer beidseitig bebauten Häuserreihe entlang der Poststraße von Amstetten nach Waidhofen beschrieben, die von 12 Familien bewohnt wurde.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb dies auch so und erst die zunehmende Industrialisierung - vor allem durch den Bau der Papierfabrik, wandelte die bis dahin bäuerliche Struktur in eine Arbeitersiedlung und letztlich in ein blühendes Gemeinwesen, dessen positive Entwicklung bis zum heutigen Tag seine Fortsetzung findet.

Die formelle Loslösung dieses wirtschaftlich und demografisch aufstrebenden Gebietes von Aschbach trat schlussendlich mit 22. September 1871 in Kraft und war das Ergebnis einer stetig steigenden Bevölkerungsentwicklung und dem damit einhergehenden Wunsch nach Eigenständigkeit als Gemeinde.

1884 zählte die junge Gemeinde Kematen bereits 71 Häuser und 484 Einwohner.
 
1901 gab es bereits 1.151 Einwohner.

Wenige Jahrzehnte danach wurde die Gemeinde Kematen 1921 durch die Abspaltung der Gemeinde Niederhausleiten sowohl flächenmäßig als auch hinsichtlich der Einwohnerzahl mit 898 wiederum verkleinert.

Die wechselvollen Entwicklungen der Wirtschaft, die Auswirkungen zweier Weltkriege und das Gedeihen der Papierfabrik bestimmten natürlich für einige Jahrzehnte auch das Leben der Menschen in Kematen sehr stark. Erst die allliierten Aufbauprogramme für das Nachkriegsösterreich brachten auch in Kematen einen merkbaren wirtschaftlichen Aufschwung. Dieser zeigte sich zu Beginn der 60iger-Jahre insbesondere durch Schwerpunkte im Wohnungsbau, in der Kanalisation, der Wasserversorgung und im Straßenbau.

Dieses neu gestärkte Selbstverständnis zeigte sich unter anderem durch eine Änderung des Gemeindenamens von „Kematen" zu „Kematen an der Ybbs" im Jahr 1965. Damit sollte die Unverwechselbarkeit mit österreichweit anderen, namensgleichen Orten sichergestellt werden.

1969 erfolgte auf Beschluss der jeweiligen Gemeinderäte die Wiedervereinigung der bis dahin eigenständigen Gemeinde Niederhausleiten mit der Gemeinde Kematen an der Ybbs. Die Einwohnerzahl stieg dadurch auf rund 2.200 Personen.

Gestärkt durch die nun deutlich höhere Einwohnerzahl und die Ausdehnung der Gemeindefläche auf 11 km2 erhielt Kematen an der Ybbs 1975 das Gemeindewappen und wurde 1985 mit
Beschluss des NÖ. Landtages zur „Marktgemeinde" erhoben.

Die Veränderung der politischen Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat 1995 brachte eine aufgrund einer starken kommunalen Investitionsoffensive bis zum heutigen Tag anhaltende Modernisierungsphase, die die Gemeinde Kematen an der Ybbs sowohl als Firmenstandort, insbesondere aber auch als Wohnort für mittlerweile über 2.600 Einwohner besonders attraktiv gemacht hat.

Mit dem heutigen Tag steht auch die Topothek unseres  Gemeindearchivs zur allgemeinen Einsichtnahme zur Verfügung. Sie dokumentiert in eindrucksvollen Bildern die Entwicklungsgeschichte unserer schönen Gemeinde.
 
https://kematen-ybbs.topothek.at